Enterokokken



Inhaltsverzeichnis


Was sind Enterokokken?

Wie schaffen es die Enterokokken in unsere Trinkwasser-Installation?

Wie gefährlich sind Enterokokken?

Wie erfolgt die Infektion?

Was sagt die Trinkwasserverordung?

Wie viele Enterokokken sind in der Trinkwasser-Installation zulässig?

Welche rechtlichen Konsequenzen drohen, wenn die Trinkwasserverordnung nicht eingehalten wird?

Wie bekämpfen wir Enterokokken?


Was sind Enterokokken?

Bislang sind etwa 25 Arten der kugelförmigen Milchsäurebakterien bekannt. Enterokokken sind Einzeller und vermehren sich durch die Zellteilung. Wir finden sie hauptsächlich in der Umwelt, bei Menschen und Tieren, sowie in einigen Lebensmittel. Bei der Herstellung von Camembert unterstützen Enterokokken den Reifungsprozess und verleihen ihm den besonderen Geschmack. Im menschlichen Körper wirken sie sich positiv auf die Darmflora aus und begünstigen so das Verdauungssystem. Abseits dieser positiven Eigenschaften bestehen einige Enterokokken-Arten aber auch aus humanpathogenen, also krankmachenden Stämmen und weisen auf verdorbene Lebensmittel und fäkale Verunreinigungen im Trinkwasser hin.


Wie gelangen Enterokokken in unsere Trinkwasser-Installation?

Enterokokken selbst können sich nicht im Wasser, sondern nur im menschlichen oder tierischen Körper vermehren. Außerhalb dieser Organe können sie jedoch lange überleben und auch Austrocknung schadet ihnen nicht. Die Kontamination stammt somit von fäkalen Verunreinigungen außerhalb des Trinkwassers.

Die Ursache zu finden ist oft schwer. Das Bakterium weißt auf örtliche, hygienische Probleme hin. Hierbei spielen schlecht gewartete oder unsachgemäße verbaute Hausinstallationen eine große Rolle. Sie können zudem bei Rohrarbeiten und Neuinstallationen in das Trinkwasser gelangen. Weiterhin sind undichte Senkgruben, alte Abwasserkanäle, Betriebsstörungen und zu geringer Wasserdurchlauf häufig die Ursache.

Die Enterokokken sind Indikatorkeime, welche oft weitere Mikroorganismen mit sich bringen, da sie das Wachstum, im sogenannten Biofilm, begünstigen.


Wie gefährlich sind Enterokokken?

Enterokokken können schwere Infektionen wie Blutvergiftungen, Herzbeutelentzündungen, Harnwegsinfektionen und Abszesse im Bauchraum verursachen.   Von einer Infektion besonders gefährdet sind immungeschwächte und ältere Menschen, sowie Kinder.

Im Trinkwasser weisen sie auf fäkale Verunreinigungen hin. Werden Enterokokken nachgewiesen ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Keime groß, da sie deren Lebensraum begünstigen. Erschwerend hinzu kommt, dass Enterokokken oft resistent gegen Antibiotika sind.

 

Wie erfolgt die Infektion?

Die humanpathogenen Stämme lösen bei Verzehr Infektionen aus, wenn Sie in andere Bereiche des Körpers, als den Darm, gelangen. Nach der Infektion überträgt sich der Keim über den direkten und indirekten Kontakt mit kontaminierten Personen oder Gegenständen. Wundinfektionen beim Baden, Duschen oder Händewaschen treten ebenfalls auf.


Was sagt die Trinkwasserverordnung?

Das Gesundheitsamt kann die Untersuchung auf Enterokokken in Einzelfällen verlangen, dabei gilt der strenge Grenzwert von 0KBE/100ml.

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) schreibt grundsätzlich keine regelmäßige Untersuchpflicht vor, jedoch müssen Hauseigentümer und Verwalter die Trinkwasser-Installationen jederzeit in einem mängelfreien Zustand und ohne jegliche hygienischen Beeinträchtigungen betreiben.


Wie viele Enterokokken sind in der Trinkwasser-Installation zulässig?

Da ein Befall von Enterokokken eine schwerwiegende Gefahr ist, gibt die Trinkwasserverordnung einen strengen Richtwert von 0 Koloniebildenden Einheiten pro 100ml vor (0KBE/100ml). Das heißt es dürfen keinerlei Enterokokken im Trinkwasser sein.


Wie bekämpfen wir Enterokokken?

Wichtig ist, die Quelle der Enterokokken-Verunreinigung zu finden und zu beseitigen. Durch anschließend gezielte thermische oder chemische Reinigungen der Rohrleitungen lassen sich die Verunreinigungen meist erfolgreich beseitigen.